Es gibt mehr als einen Unterschied

Welche landwirtschaftlichen Erzeugnisse sich in Deutschland „bio“ nennen dürfen, ist in der EU-Öko Verordnung geregelt. Erzeugnisse, die diesen Kriterien entsprechen – also auch Biomilch – tragen das europäische Biologo. 

Vorschriften für Biomilch-Betriebe

Die verschiedenen Öko-Verbände wie Demeter oder Bioland haben teils noch strengere Vorschriften. Grundsätzlich gilt: Biomilch kommt von Kühen, die mehr Platz und Auslauf als konventionell gehaltene Milchkühe haben, und die Futter fressen, das nach den Kriterien der Öko-Verordnung produziert wurde. Konkret bedeutet das Folgendes:

Viel Platz: Milchkühe müssen im Stall mindestens sechs Quadratmeter und auf Außenflächen mindestens 4,5 Quadratmeter Fläche zur Verfügung haben – für konventionell gehaltene Kühe gibt es keine Platzvorschriften. Zudem begrenzt die Öko-Verordnung auch die Zahl der Tiere pro Betrieb.

Raus ins Grüne! Die Kühe müssen regelmäßigen Auslauf haben – möglichst auf einer Weide. Unsere Kühe dürfen sich auf den weitläufigen Flächen rund um den Selgenhof ausgiebig bewegen und die Natur genießen!

Vorschriften im Stall: Alle Ställe müssen ausreichend große Liegeflächen bieten, die zum Beispiel mit Stroh eingestreut werden. Sogenannte „Spaltenböden“, durch welche die Exkremente direkt abfließen, dürfen höchstens 50 Prozent der Stallfläche ausmachen.

Ökologisches Futter: Das Futter der Kühe muss selbst aus ökologischem Anbau stammen – das bedeutet unter anderem Einschränkungen bei Dünger und Pflanzenschutzmitteln und den Verzicht auf Gentechnik. Das sogenannte „Raufutter“ – also etwa Gras oder Heu und haltbares Futter aus Silos – muss mindestens 60 Prozent der Nahrungszufuhr ausmachen. Ebenfalls mindestens 60 Prozent des Futters müssen entweder aus dem eigenen Betrieb oder der Region stammen.

 

 

 

 

Besserer Umgang mit den Kühen:  Auf die schmerzhafte Enthornung von Kälbern wird verzichtet. Die Medikamentengabe durch Tierärzte ist bei Biokühen strenger reglementiert, Hormone und Antibiotika zur Leistungssteigerung sind aber auch bei konventionellen Milchkühen verboten.

Sind Zusätze erlaubt? Wie beim Futter dürfen auch bei der Weiterverarbeitung der Milch in Molkereien keine auf Gentechnik basierenden Produkte verwendet werden. Naturidentische oder synthetische Aromastoffe sowie die Zugabe synthetischer Vitamine sind ebenfalls tabu. Statt über 300 sind für Biomilch lediglich 47 Zusatzstoffe wie Pektin, Johannisbrotkernmehl oder Agar-Agar zugelassen.

Wir hoffen wir konnten euch damit einen Überblick geben, was den Unterschied zwischen konventioneller Milch und BIO Milch ausmacht. Wenn ihr mehr dazu lesen wollt, findet ihr HIER weiterführende Inhalte.